ALERT-​ITS – Entwicklung eines Prädiktions-​ und Monito­ring­modells zur regionalen Vorhersage des Umweltfaktoren-​bedingten Intensiv-​ und Beatmungs­bedarfs

Projekt­be­schreibung

In Deutschland werden ca. 21.000 Intensiv­betten betrieben. Die Auslastung liegt bei über 85 Prozent, so dass pro Standort im Durchschnitt ein bis zwei freie Intensiv­betten zur Verfügung stehen. Bereits jetzt betrifft fast jede dritte intensiv­me­di­zi­nische Behandlung Patien­tinnen und Patienten mit akutem Herzinfarkt, akuter Herzin­suf­fizienz, respira­to­rischer Insuffizienz, Lungen­ent­zündung, Schlag­anfall und akuter Verschlech­terung einer chronisch obstruktiven Lungen­er­krankung. Durch den Klimawandel und der damit einher­ge­henden Zunahme von Hitzetagen und Extrem­wet­ter­er­eig­nissen in Kombination mit Luftschad­stoff­ereig­nissen wird eine Zunahme dieser Erkran­kungen erwartet.

Das Projektteam von ALERT-​ITS will ein Modell entwickeln, mit dem das Aufkommen umwelt­be­dingter Erkran­kungen vorher­gesagt und dokumentiert werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei das regionale Auftreten von bestimmten Umwelt­be­din­gungen wie Tempera­tur­ent­wicklung oder Schadstoff­be­lastung und der deswegen entstehende Mehrbedarf an intensiv­me­di­zi­nischer Versorgung. Die Forschenden werden Wetter-​ und Umweltdaten mit Gesund­heitsdaten kombinieren, um Beziehungen zwischen Umwelt­ein­flüssen und dem intensiv­me­di­zi­nischen Versor­gungs­bedarf zu analysieren. Daraufhin wird ein Vorhersage-​Modell entwickelt und Regionen werden ausgewählt, in denen das Modell überprüft wird. Zudem entwickelt und erprobt die Projekt­gruppe ein Monitoring-​System am Beispiel der Region Augsburg. Darin sollen Echtzeit-​Wetter- und Umweltdaten den intensiv­me­di­zi­nischen Versor­gungs­bedarf vorhersagen. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt ca. 1,8 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall werden die gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse zur Implemen­tierung eines bundes­weiten Monitoring-​Systems genutzt und tragen so dazu bei, dass je nach Wetter-​ und Klimalage rechtzeitig genügend Intensiv­betten und Beatmungs­mög­lich­keiten vorgehalten werden.

Konsor­ti­al­partner

AOK-​Bundesverband GbR, Universität Augsburg

Themenfeld: Gesundheit im Klimawandel

Sitz des Antrag­stellers: Bayern

Laufzeit: 01/2024 – 12/2026

Status: laufend

Förder­kenn­zeichen: 01VSF23015

Kontakt

Dr. Bastian Wein
Univer­si­täts­klinikum Augsburg
I. Medizi­nische Klinik – Kardiologie, Pneumologie, Intensiv­medizin, Endokri­nologie
Stenglin­straße 2
86156 Augsburg
+49 821 4002355
bastian.wein@uk-​augsburg.de