Feed-bApp – Einfluss unterschiedlich (kosten)-intensiver Feedback-Funktionen einer pädiatrischen Schmerz-App auf die Versorgungsqualität
Projektbeschreibung
Chronische, zum Teil schwer beeinträchtigende Schmerzen stellen bei Kindern und Jugendlichen ein häufiges Gesundheitsproblem dar. Für sie ist eine intensive und kurze Schmerztherapie mit medizinischen und psychosozialen Behandlungselementen derzeit die Therapie der Wahl. Während des stationären Aufenthalts erlernen Betroffene Strategien im Umgang mit den Schmerzen. Eltern werden als wichtige Komponente des sozialen Umfelds in die Schmerztherapie eingebunden. Nach der Entlassung müssen Kinder und Eltern das Erlernte eigenständig im Alltag anwenden, doch ist ein dauerhafter Behandlungserfolg aufgrund fehlender regelmäßiger Rückmeldungen oft gefährdet.
Hier setzt das Projekt Feed-bApp an: Eine von den Forschenden entwickelte App unterstützt Kinder und ihre Eltern über verschieden intensive Feedback-Funktionen bei der Schmerzbewältigung im Alltag. Die App ist jederzeit und ortsunabhängig nutzbar und greift die digitale Affinität vor allem der jüngeren Zielgruppen auf. Die Forschenden führen eine multizentrische, randomisierte Wirksamkeitsstudie mit 400 Patientinnen und Patienten im Alter von 12 bis 18 Jahren sowie deren Eltern durch, um unterschiedliche Feedback-Intensitäten in Bezug auf die schmerzbezogene Beeinträchtigung und Therapiezufriedenheit analysieren zu können. Außerdem wird untersucht, wie sich die App auf das Verhältnis zwischen Versorgern, Patientinnen und Patienten und deren Eltern auswirkt und ob die App zu einer Kostenreduzierung beitragen kann. Feed-bApp wird für 45 Monate mit insgesamt ca. 2,4 Millionen Euro gefördert.
Von der App erhoffen sich die Forschenden einen positiven Einfluss auf den Behandlungsverlauf sowie eine geringere Inanspruchnahme nicht-inzidierter Gesundheitsleistungen und geringere Kosten für das Gesundheitssystem. Zudem sollen generelle Empfehlungen zum Einsatz von Feedback-Funktionen in Gesundheits-Apps formuliert werden. Die Übertragung der Erkenntnisse auf andere Bereiche der Gesundheitsversorgung ist möglich.
Konsortialpartner
BARMER, Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen gGmbH, Klinikum der Landeshauptstadt Stuttgart gKAöR, Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Techniker Krankenkasse, Universitätsklinikum Augsburg, Vestische Caritas-Kliniken GmbH
Themenfeld: Veränderungen der Versorgungspraxis infolge digitaler Angebote
Sitz des Antragstellers: Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 09/2021 – 05/2025
Status: laufend
Förderkennzeichen: 01VSF20008
Kontakt
Prof. Dr. Boris Zernikow
PedScience Vestische Forschungs-gGmbH
Herdieckstraße 5b
45711 Datteln
+49 2363 9752016
b.zernikow@pedscience.de