NEKi-​S3 – S3-​Leitlinie: Neuroim­mu­no­lo­gische Erkran­kungen und Kinder­wunsch

Projekt­be­schreibung

Neuroim­mu­no­lo­gische Erkran­kungen wie die Multiple Sklerose, die Neuromyelitis-​optica-Spektrum-Erkrankungen oder die Myasthenia gravis werden oft bei jungen Frauen in einem Lebens­ab­schnitt diagnos­tiziert, in dem der Kinder­wunsch eine wichtige Rolle spielt. Wie aber wirken sich solche Erkran­kungen und ihre Behandlung auf eine Schwan­ger­schaft aus und umgekehrt? Zu diesem Wechselspiel bestehen viele offene Fragen, sowohl bei den betroffenen Frauen als auch den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, und es fehlt an klaren Behand­lungs­leit­linien.

Das Forschungsteam im Projekt NEKi-​S3 möchte diese Lücke schließen, indem die Beteiligten zum einen die wissen­schaft­lichen Nachweise für die Bedeutung der genannten Erkran­kungen für Kinder­wunsch, Schwan­ger­schaft und Stillzeit zusammen­tragen. Zudem möchten die Forschenden praxis­re­levante Handlungs­emp­feh­lungen erarbeiten, um betroffene Frauen bestmöglich zu ihrer eigenen Sicherheit und der Sicherheit des Kindes beraten zu können. Die Entwicklung der entspre­chenden S3-​Leitlinie erfolgt gemäß dem Regelwerk der Arbeits­ge­mein­schaft der Wissen­schaft­lichen Medizi­nischen Fachge­sell­schaften (AWMF). Eine eigens zusammen­ge­stellte Gruppe aus Fachleuten der relevanten Fächer legt zunächst klinisch relevante Fragestel­lungen fest, führt dazu eine systema­tische Recherche in der wissen­schaft­lichen Literatur durch und formuliert aufbauend auf den Ergebnissen Empfeh­lungen und Hinter­grundtexte. Diese werden dann in einer struktu­rierten Konsen­sus­findung, bei der auch gezielt weitere Fachleute einbezogen werden (Delphi-​Befragung), in der Leitli­ni­en­gruppe abgestimmt.

Das Projekt wird für zweieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 420.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die S3-​Leitlinie erstmalig evidenz­ba­sierte Empfeh­lungen für Patien­tinnen mit neuroim­mu­no­lo­gischen Erkran­kungen für die sehr spezielle Versor­gungs­si­tuation bei Kinder­wunsch, sowie während Schwan­ger­schaft und Stillzeit bereit­stellen und so zur Sicherheit von Mutter und Kind beitragen.

Konsor­ti­al­partner

Charité – Univer­si­täts­medizin Berlin, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Universität Münster

Themen­felder: Versor­gungs­for­schung zu Leitlinien, Versorgung rund um Kinder­wunsch, Schwan­ger­schaft und Geburt

Sitz des Antrag­stellers: Nordrhein-​Westfalen

Laufzeit: 04/2025 – 10/2027

Status: laufend

Förder­kenn­zeichen: 01VSF24013

Kontakt

Prof. Dr. Kerstin Hellwig
Ruhr-​Universität Bochum
Univer­si­täts­klinikum der Ruhr-​Universität Bochum
Klinik für Neurologie
Gudrun­straße 56
44791 Bochum
+49 234 509 3920
kerstin.hellwig@rub.de